Nordrhein-Westfalen trauert um die Corona-Toten

Von einer «erschütternden Dimension» sprach der Bundespräsident, al
s
er für diesen Sonntag zum deutschlandweiten Gedenken für die
Corona-Toten aufrief. Auf vielfältige Art und Weise wird daher vor
Ort an die Einzelschicksale erinnert.

Düsseldorf (dpa/lnw) - Flaggen auf halbmast, Trauergeläut und eine
brennende Kerze im Plenarsaal des Landtages: Mit vielfältigen Gesten
wird in Nordrhein-Westfalen an diesem Sonntag der Corona-Toten
gedacht.

Das Innenministerium hat Trauerbeflaggung für Dienstgebäude
angeordnet. Viele Kirchen kündigten an, zur Erinnerung die
Totenglocken erklingen zu lassen und in Gebeten der Toten zu
gedenken. In zahlreichen Städten finden coronabedingt in kleinen
Runden oder online verschiedene Veranstaltungen des gemeinsamen
Innehaltens und Gedenkens statt. Ministerpräsident Armin Laschet
(CDU) forderte in einer gemeinsamen Erklärung mit allen anderen
Länderchefs die Bürger auf, als Symbol der Trauer brennende Kerzen in
die Fenster zu stellen.

Am Dortmunder U-Turm etwa, dem Wahrzeichen der Stadt, werden auf der
weithin sichtbaren Lichtinstallation Hunderte Luftballons aufsteigen.
Die Essener Philharmoniker beteiligen sich mit einem im Internet
übertragenen Kammerkonzert (15 Uhr). Die Stadt Witten schmückt frisch
gepflanzte Bäume mit Schleifen, um an die Toten zu erinnern. Andere
Städte schalten Traueranzeigen. Seit Ausbruch der Pandemie sind in
NRW knapp 15 000 Menschen an oder mit Covid-19 gestorben.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hatte Anfang März angesichts
der damals bereits mehr als 70 000 Menschen, die deutschlandweit im
Zusammenhang mit der Corona-Pandemie gestorben waren, zu einem
gemeinsamen Gedenken in Deutschland aufgerufen. Eine zentrale Feier
findet in Berlin statt.