Corona-Pandemie hat Thüringen weiterhin fest im Griff

Erfurt (dpa/th) - Die Corona-Situation in Thüringen bleibt
angespannt. 212 Erwachsene werden mit einer Covid-19-Erkrankung auf
Intensivstationen behandelt, wie aus Daten des bundesweiten
Intensivbettenregisters (Divi) vom Samstag hervorging. Das waren zwar
vier weniger als am Freitag, allerdings wurden am Freitag wegen der
kritischen Lage mehrere Covid-19-Patienten aus Thüringen zur
Weiterbehandlung in andere Bundesländer transportiert. Mehr als die
Hälfte (120) der 210 Covid-19-Patienten musste den Divi-Angaben
von Samstag zufolge beatmet werden.

«Die Lage ist bedrohlich», sagte Gesundheitsministerin Heike Werner
(Linke) in einem auf am Samstag auf Twitter veröffentlichten Video.
Das Durchschnittsalter der Patienten auf den Intensivstationen sinke.
«Es trifft Menschen, die jung sind, die mitten im Leben stehen und
natürlich mit steigenden Infektionszahlen auf diesen Stationen wird
es auch immer schwieriger Menschen zu behandeln, die andere
Krankheiten haben», so Werner. Sie appellierte daran, sich weiter an
die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie zu halten. «Sich an Regeln

zu halten heißt nicht nur sich selbst, sondern auch andere zu
schützen.»

Insgesamt waren laut Staatskanzlei von Freitag auf Samstag 857
Neuinfektionen in Thüringen registriert worden. Die Inzidenz - also
die Zahl der bekannten Neuinfektionen je 100 000 Einwohner binnen
sieben Tagen - lag bei rund 250. Damit blieb Thüringen wie seit
Langem das am stärksten von der Pandemie betroffene Bundesland.
Deutschlandweit lag der Wert laut Robert Koch-Institut am Samstag bei
161. Am zweitstärksten betroffen war Sachsen mit 232. Seit Beginn der
Pandemie sind in Thüringen 3642 Menschen gestorben, bei denen das
Coronavirus nachgewiesen wurde.

Zu den Landkreisen mit der höchsten Inzidenz zählten am Samstag
laut Staatskanzlei der Saale-Orla-Kreis (rund 455), Greiz (rund 451)
und Sonneberg (rund 433). Thüringenweit fiel der Wert in der Stadt
Weimar mit rund 106 am niedrigsten aus. Im Landkreis Nordhausen, wo
am Freitag ein Öffnungsversuch für den Einzelhandel zu Ende gegangen
war, lag die Inzidenz bei rund 142.