Bätzing schlägt jährlichen Gedenktag für Corona-Tote vor

Berlin (dpa) - Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK),
Georg Bätzing, hat einen jährlichen nationalen Gedenktag für die
Toten der Corona-Pandemie vorgeschlagen. «Die Frage ist, was kommt,
wenn die Pandemie endlich endet. Sie war dann ein Einschnitt in unser
aller Leben - und zwar quer durch die Gesellschaft. Ich halte es für
sinnvoll, dieser Zeit und der vielen Toten regelmäßig zu gedenken»,
sagte der Limburger Bischof dem Redaktionsnetzwerk Deutschland
(Samstag). «Es wäre schön, wenn wir ein Datum finden könnten, das
positiv damit verbunden werden kann, wie mit Wissen, Vernunft, Mut
und politischer Klugheit der Weg aus einer existenziellen Krise
gefunden wurde. Vielleicht wäre solch ein Datum der Tag der ersten
Impfung in Deutschland», regte Bätzing an.

Bundesweiter Start der Corona-Impfungen war der 27. Dezember, bereits
am zweiten Weihnachtsfeiertag hatte es in einem Seniorenzentrum in
Halberstadt in Sachsen-Anhalt erste Impfungen gegeben. Im
Seniorenzentrum Krüger bekam die 101 Jahre alte Edith Kwoizalla die
erste Impfung.

Auf Initiative von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier gibt es am
Sonntag im Konzerthaus am Gendarmenmarkt in Berlin eine zentrale
Gedenkveranstaltung für die Verstorbenen in der Corona-Pandemie. Vor
dem Gedenkakt mit den Spitzen der fünf Verfassungsorgane und
Hinterbliebenen wird in der Gedächtniskirche in Berlin ein
ökumenischer Gottesdienst gefeiert. Dieser wird von Bätzing und dem
Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich
Bedford-Strohm, gehalten. Fast 80 000 Menschen sind in der
Bundesrepublik bisher an den Folgen oder im Zusammenhang mit einer
Infektion mit dem Coronavirus gestorben.