USA: Beratung über Johnson & Johnson-Impfstopp kommenden Freitag

Washington (dpa) - Nach der vorübergehenden Aussetzung der
Corona-Impfungen mit dem Wirkstoff von Johnson & Johnson in den USA
will ein Beratergremium der US-Gesundheitsbehörde CDC am kommenden
Freitag (23. April) über das weitere Vorgehen beraten. Das teilte
CDC-Direktorin Rochelle Walensky an diesem Freitag mit.

Bei einem vorherigen Treffen am Mittwoch hatten die Mitglieder
entschieden, vorerst keine Empfehlung zum weiteren Vorgehen
abzugeben, sondern sich zu vertagen, um weitere Informationen zu
sammeln. Vor einer Empfehlung des «Advisory Committee on Immunization
Practices» (ACIP) wird keine Entscheidung über eine mögliche
Fortsetzung, Aufhebung oder teilweise Aufhebung des Impfstopps mit
dem Wirkstoff von Johnson & Johnson in den USA erwartet.

Die CDC und die Arzneimittelbehörde FDA hatten am Dienstag eine
vorübergehende Aussetzung der Impfungen mit diesem Wirkstoff
empfohlen, nachdem in den USA in diesem Zusammenhang zunächst sechs
Fälle von Hirnvenenthrombosen erfasst worden waren. Die Aussetzung
sei aus einem «Übermaß an Vorsicht» empfohlen worden, hieß es.
Der
US-Pharmakonzern Johnson & Johnson verzögerte daraufhin den
Marktstart seines Impfstoffs in Europa und setzte auch alle derzeit
laufenden Studien mit Impfungen mit dem Wirkstoff vorübergehend aus.

Bislang wurden nach aktualisierten Angaben mehr als 7,2 Millionen
Dosen des Impfstoffes, der Ende Februar in den USA zugelassen worden
war und von dem es nur eine Dosis braucht, in den USA gespritzt. Der
weitaus größere Teil der Impfungen wurde mit den Wirkstoffen der
US-Konzerne Moderna und Pfizer mit seinem deutschen Partner Biontech
durchgeführt, diese Präparate werden weiter verwendet.