Verwirrung um Distanzunterricht - Opposition wirft Gebauer Chaos vor

Düsseldorf (dpa/lnw) - Die Grünen haben Schulministerin Yvonne
Gebauer (FDP) ein «Chaotisieren der Schullandschaft» in NRW
vorgeworfen. Die unklare Lage zum Thema Distanzunterricht ab Montag
in Kommunen, die über oder nahe einer Sieben-Tage-Inzidenz von 200
liegen, sei «eine Zumutung für alle Beteiligten», sagte die
bildungspolitische Sprecherin der Grünen, Sigrid Beer, am Freitag in
Düsseldorf. «Dass Kommunen und Kreise in kürzester Zeit die 200er
Inzidenzschwelle überschreiten werden, war absehbar.»

Auch der SPD-Abgeordnete Jochen Ott übte scharfe Kritik. «Entgegen
der Ankündigungen von Schulministerin Gebauer handelte es sich eben
nicht um eine automatische Notbremse, die bei einem entsprechenden
Überschreiten der 200er-Grenze gezogen werden muss. Das hat erneut
für viel Verwirrung und Unruhe im Schulbetrieb gesorgt», sagte Ott
laut Mitteilung. «Um ein solches Chaos, wie es heute in den
betroffenen Kommunen geherrscht hat, künftig zu vermeiden, sollte die
Schul-Notbremse ab einer Inzidenz von 200 ab sofort ein Automatismus
sein», sagte der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion.

Nach den Angaben von Ott und Beer hat das Gesundheitsministerium am
Freitag eine Betreuungsverordnung mit einer Allgemeinverfügung
erlassen, die für 13 Kommunen in NRW vorsieht, den Präsenzunterricht
auch in der kommenden Woche weiter auszusetzen - mit Ausnahme der
Abschlussjahrgänge und Notbetreuung. Regionen, die kurz vor dem
Grenzwert von 200 stehen, werde das Verbleiben im Distanzunterricht
aber versagt. Bis zum Freitagnachmittag war zu dem Thema auf
dpa-Anfrage weder vom Gesundheits- noch vom Schulministerium eine
Auskunft zu erhalten.