Klinik-Engpässe in mehreren Regionen - 4740 Covid-Intensivpatienten

Berlin (dpa) - Die Zahl der auf Intensivstationen versorgten
Covid-19-Patienten ist auf 4740 gestiegen. Das sind 61 mehr als am
Vortag. Regional gibt es Engpässe in Kliniken. Dies geht aus Angaben
der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und
Notfallmedizin (Divi) hervor. Die Divi schlug am Freitag in einer
Bundestagsanhörung zur geplanten Infektionsschutzgesetz-Änderung
erneut Alarm und drängte auf schnelle Gegenmaßnahmen. Von den
Betroffenen seien knapp 60 Prozent intubiert und beatmet, sagte
Divi-Generalsekretär Florian Hoffmann. Etwa in Köln, Bremen, Berlin,
in Thüringen und in Sachsen gebe es in den Kliniken Engpässe.

Patientinnen und Patienten würden von dort ausgeflogen und
konkurrierten in anderen Regionen mit Patienten etwa mit
Herzinfarkten, nach Notfall-Operationen und Unfällen. «Unser großes
Problem ist, dass die freien Intensivkapazitäten immer geringer
werden und dass regional auch schon wirkliche Engpässe entstanden
sind», sagte Hoffmann. Frei seien noch knapp 2000 Intensivbetten -
pro Station knapp ein Bett.

Auch die Krankenkassen mahnten, alles zu tun, um die
Infektionsdynamik zu bremsen. Es müsse verhindert werden, mit immer
«spitzerer Feder» entscheiden zu müssen, welche Behandlungen
unbedingt nötig sind und welche verschoben werden könnten, sagte der
Vizechef des GKV-Spitzenverbands, Gernot Kiefer.