Bayerisches Forschungszentrum für Interreligiöse Diskurse eröffnet

Nürnberg/Erlangen (dpa/lby) - Mit dem Ziel, den Austausch zwischen
Religionen zu erforschen und zu fördern, ist das neue Bayerische
Forschungszentrum für Interreligiöse Diskurse (BaFID) an der
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg eröffnet worden.
«Die interreligiöse Annäherung und das Verständnis zwischen den
verschiedenen Religionsgemeinschaften ist heute bedeutender denn je»,
sagte Innen- und Integrationsminister Joachim Herrmann (CSU) bei der
Eröffnung am Freitag in Erlangen.

Zudem betonte Herrmann, der auch Kuratoriumsvorsitzender des BaFID
ist, die Bedeutung des neuen Zentrums für das Gelingen von
Integration. 

Der Freistaat unterstützt das BaFID mit rund 860 000 Euro. Das neue
Forschungszentrum ist eigenen Angaben zufolge in dieser Form
deutschlandweit einzigartig.

Judentum, Christentum und Islam stehen im Mittelpunkt der Forschung.
Diese monotheistischen Religionen seien «keine starr-geschlossenen
Einheiten», sondern «in sich und einander gegenüber wechselseitig
offen», sagte der BaFID-Direktor Georges Tamer. «Man muss sie nur
durch die richtige Brille betrachten.»

Ziel sei es, die gewonnenen Erkenntnisse wirksam in die Gesellschaft
zu vermittelt und damit einen Beitrag für ein friedliches
Zusammenleben von Gläubigen unterschiedlicher Religionen zu schaffen.

«Annäherung, Verständigung und Integration bauen auf Diskurs und
Dialog auf», sagte Wissenschaftsminister Bernd Sibler (CSU) bei der
Eröffnung. «Wer die Religion seines Gegenübers kennt und versteht,
dem fällt es leichter, ihm mit Achtung, Empathie und Respekt zu
begegnen. Dazu kann das neue Forschungszentrum beitragen.»