Tirschenreuth: vom Corona-Hotspot in die Niedriginzidenz

Tirschenreuth (dpa/lby) - Tirschenreuth ist wieder Spitzenreiter -
jetzt aber am anderen Ende der Inzidenz-Skala. Der Landkreis an der
Grenze zu Tschechien, der monatelang der Corona-Hotspot Bayerns - und
zeitweise Deutschlands - war, hatte am Donnerstag und Freitag den
niedrigsten Inzidenzwert im Freistaat. Während in den meisten
Regionen die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern binnen
sieben Tagen steigt, lag sie in Tirschenreuth am Freitag nach Angaben
des Robert Koch-Instituts (RKI) mit 75,0 am dritten Tag in Folge
unter 100.

«Es ist jetzt natürlich ein besseres Gefühl, als in die andere
Richtung der Spitzenreiter zu sein», sagte Landrat Roland Grillmeier
(CSU). Ab Montag soll es wieder Präsenzunterricht geben und in den
Geschäften werde Einkaufen mit Termin und Test möglich sein.

Die Ursachenforschung ist vielfältig: Dem Landratsamt zufolge spielen
die Testpflicht für Grenzpendler und die vorübergehenden
Grenzkontrollen eine Rolle, ebenso die Test- und Hygienekonzepte in
Betrieben, die Kontaktnachverfolgung durch das Gesundheitsamt, die
Impfungen, die sinkenden Inzidenzen in den umliegenden Landkreisen
und in Tschechien, sowie die Disziplin der Menschen.

Hier appelliert der Landrat an die Bürger, nicht nachzulassen. Bei
Lockerungen bestehe immer das Risiko, dass die Zahlen schlechter
werden. «Dann sind die Lockerungen schnell wieder zu Ende und die
Freude ist dahin.»