Verbände und Politik schwören sich auf Impfkampagne ein

Stuttgart (dpa/lsw) - In der Hoffnung auf steigende
Impfstofflieferungen haben sich das Land, Ärzte, Sozialverbände und
die Kommunen auf eine gemeinsame Linie verständigt. Beim sogenannten
Impfgipfel des Landes beriet Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne)
am Freitag mit den mehr als 70 angemeldeten Konferenzgästen vor allem
die praktische Umsetzung des Impfens für die Zeit, in der die
ersehnten Mengen an Impfstoff auch tatsächlich in den Regalen liegen
werden. In ersten Reaktionen zeigten sich Ärzte und Kommunalverbände
zufrieden mit den Gesprächen und zuversichtlich.

«Wir haben die Grundlage gelegt für einen Schub in der Impfkampagne»,

sagte der baden-württembergische Gemeindetags-Präsident Steffen Jäger

im Anschluss an die zweistündigen Gespräche. «Jetzt brauchen wir
allerdings noch den dringend nötigen Impfstoff.» Das Land befinde
sich an einem entscheidenden Punkt der Kampagne. «Wir müssen
vorbereitet sein für die Zeit, wenn der Impfstoff vorliegt», sagte
Jäger der Deutschen Presse-Agentur. «Deshalb war es wichtig, dass man
klare Zusagen abgibt für ein gemeinsames Vorgehen, ein Miteinander
und kein Gegeneinander.»

Auch der Präsident des Landkreistages, Landrat Joachim Walter aus
Tübingen, zeigte sich angetan. Vom Gipfel gehe ein deutliches Signal
der Geschlossenheit und Entschlossenheit aus. Die Teilnehmer und das
Land hätten sich unter anderem auf eine stufenweise Verlängerung der
Impfzentren geeinigt. Außerdem sollen Impfstoffe in den Regionen
fairer und der Einwohnerstärke angemessen verteilt werden, sagte
Walter mit Verweis auf das Gipfeldokument.

Bislang kommen Corona-Impfstoffe nur stockend nach Baden-Württemberg.
Im April wird der Südwesten nach Angaben des Gesundheitsministeriums
pro Woche rund 300 000 Dosen Corona-Impfstoff erhalten. Es ist zudem
unklar, welchen Umfang die Impflieferungen ab Mai haben werden. Das
Ministerium hofft aber, dass die Prognosen zutreffen und deutlich
mehr Impfstoff geliefert wird.