Uniklinik Freiburg erhofft sich Antworten dank PCR-Schüler-Tests

Freiburg (dpa/lsw) - Die geplanten großangelegten PCR-Testungen von
Schülern und Kita-Kindern in Freiburg könnten aus Expertensicht
wichtige wissenschaftliche Erkenntnisse im Kampf gegen die
Corona-Pandemie liefern. Antworten erhoffe man sich etwa auf die
Frage, wie groß die Unterschiede der Infektionszahlen je nach Alter
der Kinder, Region und Schulform seien, erklärte Dr. Roland Elling,
der das Pilotprojekt vonseiten der Uniklinik Freiburg betreut. Zudem
wolle man erforschen, in welchem Zusammenhang die Inzidenzzahlen an
Schulen mit den Gesamt-Inzidenzwerten der jeweiligen Region stünden -
und damit auch, ob Präsenzunterricht auch bei höheren Inzidenzwerten
durchführbar sein könne, wenn dabei die Schulinzidenzen niedrig
seien.

Freiburg stellt derzeit ein Pilotprojekt zur Testung von Kindern auf
die Beine. Dabei setzt man auf sogenannte Pool-PCR-Tests.
Schülerinnen und Schüler lutschen dafür an Wattestäbchen. Die
Stäbchen kommen klassenweise gemeinsam in Trommeln und dann ins
Labor, wo sie am selben Tag gesammelt untersucht werden. Nur wenn in
dieser Sammeltestung Infektionen mit dem Coronavirus festgestellt
werden, müssen die Kinder am Abend nochmals zum Einzeltest. Über ein
eigens angeschafftes IT-System sollen Eltern automatisiert über die
Testergebnisse informiert oder zu Nachtestungen geladen werden.
Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn (parteilos) will die
Testungen nach und nach auf immer mehr Schulen ausdehnen.

Aus Sicht des Landessozialministeriums könnte die Freiburger
Teststrategie als Alternative zu Schnelltests auch in anderen Städten
und Gemeinden zum Einsatz kommen - wenn es ein Labor gibt, das
möglichst in der Nähe liegt und das eine regelmäßige Testung
gewährleistet, wie ein Sprecher mitteilte. Weitere Voraussetzung sei,
dass eine gute Kommunikation mit den zu testenden Personen bestehe.