Polizeigewerkschaft beklagt «Laissez-faire» bei Corona-Regeln

Ulm/Stuttgart (dpa/lsw) - Die Deutsche Polizeigewerkschaft hat eine
zu lasche Durchsetzung der Corona-Regeln in den vergangenen Wochen
beklagt - und kündigt mit dem Inkrafttreten der «Bundes-Notbremse»
strengere Kontrollen im Land an. «Es ist unabdingbar, dass die
Polizei die Maßnahmen dann wieder nach oben fahren muss» sagte
Landeschef Ralf Kusterer am Freitag der Deutschen Presse-Agentur in
Stuttgart. «Wenn wir in einen scharfen Lockdown zurückfallen, sind
wir wieder in der Situation wie vor einem Jahr. Dann müssen wir Parks
und den öffentlichen Raum wieder stärker kontrollieren.» Auch
Hinweisen zu Verstößen im Privaten, etwa illegalen Partys, werde man
nachgehen.

Derzeit herrsche trotz hoher Infektionszahlen eine Situation, in der
das Leben «normal pulsiert», sagte Kusterer. Aus Sicht vieler
Menschen herrsche seit November Lockdown, und gar nichts werde
durchgesetzt. Er sieht vor allem die Kommunen in der Pflicht. «Für
mich ist das «Laissez-faire» in manchen Städten nicht hinnehmbar.»
So
gebe es Straßenbahnen, in denen sich viele nicht an die Maskenpflicht
hielten. Die Regeln müssten durchgesetzt werden, sonst lebe man in
einer Gesellschaft, die mache, was sie wolle.