Ministerpräsidenten rufen zum Innehalten für Opfer der Pandemie auf

Berlin (dpa) - Die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten
aller 16 Bundesländer haben ihre Bürger zu einem Zeichen der
Solidarität mit den Verstorbenen in der Corona-Pandemie aufgerufen.
Sie appellierten am Freitag gemeinsam an die Menschen, zum Gedenken
am Freitag, Samstag und Sonntag abends jeweils Kerzen in die Fenster
zu stellen und sich damit an der Aktion «#lichtfenster» von
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zu beteiligen.

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) teilte mit:
«Durch die Corona-Pandemie erlebt unser Land, erlebt auch Berlin,
eine Zäsur. Diese ist auch so existenziell, weil sie jeden und jede
von uns betrifft und sie mit so viel Leid, mit so vielen traurigen
persönlichen Schicksalen verbunden ist.»

Auf Initiative von Steinmeier wird es zudem an diesem Sonntag eine
zentrale Gedenkveranstaltung für die Verstorbenen in der
Corona-Pandemie und ihre Hinterbliebenen in Berlin geben. Daran
werden die Spitzen der fünf Verfassungsorgane und fünf Bürger
teilnehmen, die in der Pandemie Angehörige verloren haben.

Die Länderregierungschefs erklärten, Deutschland erlebe eine schwere
Krise. «Für uns Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten ist
es
an diesem Tag wichtig, dass wir gemeinsam und trotz der Fortdauer
dieser bedrückenden Pandemie für einen Moment innehalten. Wir wollen
uns bewusst machen, was wir verloren haben, aber gemeinsam auch
Hoffnung und Kraft schöpfen.» Viele geliebte Menschen seien bereits
in der Pandemie gestorben. «In diesem Moment wollen wir die Trauer
der unmittelbar betroffenen Mitbürgerinnen und Mitbürger teilen. Wir
rufen dazu auf, der Opfer der Pandemie symbolisch zu gedenken, indem
wir brennende Kerzen in unsere Fenster stellen.»