Brandanschlag auf Robert Koch-Institut - Fotos von Verdächtigem

Berlin (dpa) - Nach einem Brandanschlag auf ein Gebäude des Robert
Koch-Instituts (RKI) in Berlin im Herbst 2020 fahndet die Polizei mit
Bildern nach dem mutmaßlichen Täter. Gesucht werde ein Mann, der eine
Bekenner-Mail aus einem Internetcafé geschickt haben soll, teilte die
Polizei am Freitag mit. Zwei veröffentlichte Aufnahmen aus einer
Kamera zeigen einen Mann jüngeren oder mittleren Alters in dem
Internetcafé in der Kantstraße in Charlottenburg. «Bei dem auf den
Fotos abgebildeten Mann handelt es sich nach dem derzeitigen
Erkenntnisstand um den Absender dieser E-Mail», schrieb die Polizei.

Die Videoaufnahmen in dem Internetcafé entstanden laut Polizei am 30.
Oktober 2020 zwischen 19.00 und 20.00 Uhr. In der Nacht zum 25.
Oktober hatten mehrere Täter sogenannte Molotow-Cocktails - Flaschen
mit brennbarer Flüssigkeit - gegen die Hauswand des Gebäudes im
südlichen Stadtbezirk Tempelhof-Schöneberg geworfen. Ein Wachmann sah
mehrere Personen und die Flaschenwürfe. Er löschte die Flammen. Die
Verdächtigen flüchteten. Betroffen war nicht das Hauptgebäude im
Nordwesten der Hauptstadt, sondern ein weiteres Institutsgebäude.

Die Polizei ging von einer politisch motivierten Tat aus. Das Robert
Koch-Institut ist eine Gesundheitsbehörde, die auch für
Infektionskrankheiten wie Corona zuständig ist. Die Einrichtung
spielt eine zentrale Rolle im Kampf gegen die Pandemie. Innensenator
Andreas Geisel (SPD) erklärte kurz nach der Tat: «Wie verblendet muss
man sein, um Brandsätze gegen eine solche Institution zu werfen?» Das
RKI sei eine der ältesten biomedizinischen Forschungseinrichtungen
der Welt. Die Angestellten hätten das Ziel, die Bevölkerung vor
Krankheiten zu schützen.