Saarland-Modell: Expertenrat empfiehlt «noch» Ampel auf Gelb

Saarbrücken (dpa/lrs) - Die Corona-Ampel im Saarland-Modell soll
vorerst noch weiter auf Gelb bleiben: Das hat der Expertenrat, der
die Landesregierung zur Corona-Lage berät, in seinem aktuellen
Monitoring-Bericht empfohlen. Am Tag zuvor hatten die Experten
geraten, die Ampel in Kürze auf Rot zu schalten, wenn sich die
Infektionslage nicht verbessere. Da die Inzidenz und der R-Wert aber
gesunken seien, sollte die Ampel «noch auf Stufe gelb verbleiben»,
hieß es in dem Bericht vom späten Donnerstagabend.

Bei einem «Abweichen der Indikatoren» werde jedoch der Umstieg auf
Rot empfohlen. Eine rote Ampel heißt laut Landesregierung, dass alle
bisherigen Öffnungsschritte zurückgenommen werden und ein
«konsequenter Lockdown» folgt. Der Ministerrat wird am Freitag
zusammenkommen, um über das weitere Vorgehen zu beraten.

Die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz, also die Zahl der
Neuinfektionen je 100 000 Einwohner innerhalb einer Woche, war am
Donnerstag von 133,2 auf 128,7 gesunken. Der sogenannte R-Wert ging
von 1,5 auf 1,1 zurück. Auch die Krankenhausauslastung habe sich im
Vergleich zum Vortag nicht verschärft, hieß es im Bericht. Insgesamt
sei die Lage aber weiterhin «sehr angespannt» und müsse täglich neu

bewertet werden.

Seit dem 6. April läuft im Saarland ein bundesweit beachtetes
Modellprojekt, das auf Öffnungen auf der Basis von Schnelltests
setzt. Neben der Außengastronomie durften unter anderem auch
Fitnessstudios und Theater wieder öffnen - für jene, die einen
tagesaktuellen negativen Test dabeihaben.

Seit Montag steht die Ampel bereits auf Gelb - weil die
Sieben-Tage-Inzidenz an drei Tagen hintereinander über 100 gestiegen
war. Seitdem gilt eine erweiterte Testpflicht - im Einzelhandel und
bei Friseuren etwa.