Notärztin Federle will Modellprojekt in Tübingen verlängern

Tübingen (dpa/lsw) - Die Tübinger Notärztin Lisa Federle will wie
Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) das städtische Modellprojekt
«Öffnen mit Sicherheit» über den 18. April hinaus verlängern. Im

Anschluss an eine per Livestream übertragene Gemeinderatssitzung
sagte Federle am Donnerstagabend, sie sei nach wie vor der Meinung,
dass man den Versuch zumindest nicht sofort abbrechen sollte. «Mir
geht es nicht um Experimente, sondern um Menschenleben», sagte
Federle. Aerolosexperten hätten sie darüber informiert, dass die
Infektionsgefahr an der frischen Luft gen Null laufe.

Der Modellversuch hatte am 16. März begonnen. Über eine Verlängerung

entscheidet die Landesregierung. Die Stadt schlug in ihrem Antrag ein
klares Abbruchkriterium vor: Wenn die Sieben-Tage-Inzidenz in der
Stadt drei Tage über 125 steigt, soll das Modell beendet werden und
die Bundesnotbremse greifen, heißt es in einem von Oberbürgermeister
Boris Palmer (Grüne) unterzeichneten Antrag.

Menschen in Tübingen können sich an mehreren Stationen kostenlos
testen lassen - mit den Bescheinigungen der Ergebnisse, den
Tagestickets, können sie dann in Läden, zum Friseur oder auch in
Theater und Museen gehen. Die Stadt sah den Erfolg des Versuchs
allerdings durch eine wachsende Zahl an Tagesgästen zunehmend
gefährdet und steuerte nach. Auch im Fall einer Verlängerung soll die
Ausgabe von Tagestickets auf Bewohner und Arbeitnehmer im Landkreis
Tübingen beschränkt bleiben.