Auf einem «Impfgipfel» wollen Land und Verbände das Impfchaos ordnen

Die Impfkapazitäten gegen das Coronavirus übersteigen weiterhin die
Mengen der vorhandenen Impfdosen. In den kommenden Wochen sollen die
Liefermengen nun deutlich steigen. Der Minister trommelt deshalb
schon einmal alle Beteiligten zu einem Impfgipfel zusammen.

Stuttgart (dpa/lsw) - Um gewappnet zu sein für eine Zeit mit
ausreichend Impfstoff, wollen Landesregierung und Verbände auf einem
«Impfgipfel» Erfahrungen austauschen und Abläufe planen. Denn das
Gesundheitsministerium rechnet schon bald mit mehr Dosen und lädt die
mehr als 70 Kommunalpolitiker, Verbände und Vertreter des
Gesundheitssystems für Freitag (11.00 Uhr) zu einer Videoschalte ein.
Die Opposition kritisierte vorab, Gesundheitsminister Manne Lucha
(Grüne) wolle mit dem Impfgipfel von Versäumnissen zum Beispiel bei
Senioren ablenken. Hausärzte wiederum fürchten, dass das Impfchaos in
ihre Praxen verlagert wird.

Nach Angaben Luchas soll der Gipfel dazu dienen, die nächste Phase
der Impfkampagne in Baden-Württemberg vorzubereiten. Stehe deutlich
mehr Impfstoff zur Verfügung, breche «eine neue Phase für die
Impfungen im Land an», sagte der Grünen-Minister im Vorfeld der
Gespräche. Das Impfen sei der wichtigste Schritt, um langfristig
wieder zu einem möglichst normalen Alltag zurückzukehren.

In Baden-Württemberg steigt die Zahl der Lieferungen an
Corona-Impfstoff nur langsam. Im Südwesten könnte deutlich mehr
geimpft werden, als derzeit Dosen vorhanden sind. Zudem ist noch
unklar, welchen Umfang die Impflieferungen ab Mai haben werden. Das
Ministerium rechnet damit, dass die Impfungen «deutlich an Fahrt
aufnehmen».