Klinikum Chemnitz erwartet schwere Zeiten mit vielen Covid-Patienten

Chemnitz (dpa/sn) - Ärzte des Chemnitzer Klinikums haben angesichts
stark gestiegener Corona-Infektionszahlen eindringlich schärfere
Beschränkungen angemahnt. Der Ärztliche Direktor Johannes Schweizer
sprach am Donnerstag von einer «ungebremsten Dynamik des Infektions-
und Belegungsgeschehens». Den Angaben zufolge geraten derzeit die
Intensivstationen erheblich unter Druck. «Da die Patienten im Schnitt
15 Jahre jünger sind als in der zweiten Welle, wächst die
Wahrscheinlichkeit, dass sie - aufgrund besserer körperlicher
Ausgangssituation - länger auf der Intensivstation bleiben», erklärte

der Chefarzt der Klinik für Innere Medizin IV, Stefan Hammerschmidt.

Deswegen würden die Intensivbetten schneller knapp. Das Klinikum
stellt sich den Angaben zufolge auf «schwere Zeiten» mit vielen
Covid-19-Patienten ein. Deswegen werden nur noch Notfall-Operationen
und medizinisch dringend notwendige Eingriffe vorgenommen. Das
OP-Geschehen sei wie um Weihnachten 2020 zum Höhepunkt der zweiten
Corona-Welle auf etwa die Hälfte reduziert. Auf diese Weise sollen
Intensivkapazitäten für Covid-19-Patienten sichergestellt werden.

Südwestsachsen ist ein Corona-Brennpunkt. In drei Landkreisen -
Zwickau, Erzgebirge und Vogtland - liegt die Wocheninzidenz derzeit
über der 300er-Marke. Die Zahl der Covid-19-Patienten am Klinikum
Chemnitz hat sich seit dem vorigen Freitag von 102 auf 127 auf
Normalstationen erhöht, auf Intensivstation von 31 auf 35.