Estland wartet mit Einsatz von Johnson-&-Johnson-Impfstoff ab

Tallinn (dpa) - Estland wird den Impfstoff des US-Herstellers Johnson
& Johnson vorerst nicht einsetzen. Die gelieferten Dosen des
Präparats bleiben eingelagert, bis das Gutachten der Europäischen
Arzneimittelbehörde (EMA) über mögliche Thrombosen vorliege, teilte
das für Gesundheit zuständige Sozialministerium in Tallinn am
Donnerstag mit. Die Entscheidung sei auf Empfehlung des nationalen
Sachverständigenausschuss für Immunoprophylaxe getroffen worden.

Auch Litauen wird vorerst keine Corona-Impfungen mit dem Mittel von
Johnson & Johnson veabreichen. «Wir haben die Bitte des Herstellers
erhalten, den Impfstoff vorerst im Lager zu behalten», sagte
Gesundheitsminister Arunas Dulkys in Vilnius. Estland hat bisher 2400
Dosen und Litauen 4800 Dosen des Mittels geliefert bekommen.

Hintergrund für den Auslieferungsstopp in den beiden Baltenstaaten
sind Berichte über Sinusvenenthrombosen. Die US-Behörden hatten die
Nutzung des Impfstoffs ausgesetzt, bis ein Zusammenhang geklärt ist.
Der US-Hersteller untersucht die Fälle und hatte auch EU-Staaten
empfohlen, bereits gelieferte Dosen nicht zu nutzen. Die EMA will
nächste Woche ein Gutachten abgeben.