Zu hohe Inzidenz: Alsfeld beendet Corona-Modellprojekt vorzeitig

Alsfeld (dpa/lhe) - Die Stadt Alsfeld beendet das
Corona-Modellprojekt wegen hoher Infektionszahlen im Landkreis an
diesem Freitag vorzeitig. Die Sieben-Tage-Inzidenz werde nach den
vorliegenden Ergebnissen des Gesundheitsamtes auch am Freitag und
damit zum dritten Mal in Folge über dem Schwellenwert von 200 liegen,
teilte die Stadt am Donnerstag auf ihrer Homepage mit. Das
kreisweite, allgemeine Pandemiegeschehen lasse eine Fortsetzung des
Projekts daher nicht zu. Teilnehmende Geschäfte dürfen laut
Mitteilung bereits am Freitag (16.04.) nicht mehr öffnen.

«Die Dynamik in der kreisweiten Inzidenz ist nicht auf Infektionen im
Zusammenhang mit dem Einkauf in den Geschäften der Projektteilnehmer
zurückzuführen», teilte Bürgermeister Stephan Paule (CDU) mit. «E
s
wäre geradezu kontraproduktiv durch vereinfachte Darstellungen
falsche Schlüsse zu ziehen und damit zukünftige Entscheidungen auf
falscher Grundlage zu treffen.» Man könne zurzeit auch keine Aussage
darüber treffen, ob das Modellprojekt zu einem späteren Zeitpunkt
fortgeführt werde.

Es gebe bisher keine Hinweise auf Infektionen die im Zusammenhang mit
dem Projekt stehen, teilte die Stadt am Donnerstag weiter mit.
Positiv bewertete die Kommune die gestiegene Motivation für
Schnelltests. Die Anzahl der täglichen Tests sei im Zusammenhang mit
dem Projekt mehr als verdoppelt worden. Hierüber seien alleine in den
ersten sieben Tagen 26 unentdeckte, symptomlose Infektionen
aufgedeckt worden.

Alsfeld hatte seit vergangenem Donnerstag Lockerungen getestet,
öffnen durften Geschäfte in der Innenstadt. Begleitet wird die Aktion
von einem Corona-Testkonzept. Zu den hessischen Kommunen, die
ebenfalls die zeitlich befristeten Öffnungen erproben dürfen, gehört

auch Baunatal in Nordhessen. Dieburg, Modellkommune in Südhessen,
verzichtete zunächst auf Öffnungsschritte.