Betriebe stellen wieder mehr Leute ein

Nürnberg (dpa) - Die deutsche Wirtschaft hat ungeachtet der
Corona-Krise im März wieder mehr Leute eingestellt. «Trotz
andauernder Lockdown-Maßnahmen schätzten die Betriebe ihre
wirtschaftliche Situation und ihre Betroffenheit von der
Covid-19-Pandemie in der ersten Märzhälfte 2021 insgesamt etwas
günstiger ein als noch in den Vormonaten. Sie stellen tendenziell
wieder mehr ein und entlassen seltener», heißt es in einer Studie des
Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zur
wirtschaftlichen Lage in der Corona-Pandemie, die am Donnerstag
veröffentlicht wurde.

«In der Mehrzahl der Branchen ist bei den Einstellungen seit dem
Beginn der zweiten Welle im Herbst 2020 endlich wieder Auftrieb zu
spüren» sagte IAB-Direktor und Mitautor der Studie, Bernd
Fitzenberger. Er forderte die Politik zu effektiven und
kostengünstigen Regelungen zum Infektionsschutz am Arbeitsplatz und
zur flexiblen Nutzung von Home-Office auf. «Gleichzeitig müssen die
staatlichen Unterstützungsleistungen an die direkt von den weiter
notwendigen Lockdownmaßnahmen betroffenen Branchen fortgeführt
werden, um hier Entlassungen im großen Umfang zu vermeiden», sagte
Fitzenberger.

Die Verbesserung der Lage ist der Studie zufolge vor allem in der
Industrie, auf dem Bau und einigen weiteren Branchen zu spüren. Im
Gastgewerbe - das seit Herbst 2020 weitgehend geschlossen halten muss
- ist der Leidensdruck dagegen noch größer geworden als zum Ende der
ersten Corona-Welle im Mai 2020.

Der Anteil der Betriebe, die mehr einstellen als entlassen, sei
insgesamt im März 2021 sprunghaft gestiegen, fanden die IAB-Forscher
heraus. In der Märzbefragung hätten 13 Prozent der Betriebe
angegeben, innerhalb der letzten drei Wochen mehr Arbeitskräfte
eingestellt als entlassen zu haben. «Dies ist ein Höchstwert seit
Beginn des Lockdowns im vergangenen November und ein markanter Sprung
gegenüber dem Anteil von 9 Prozent im Februar dieses Jahres» heißt es

in der Studie.