Litauen will sich um Astrazeneca-Dosen aus Dänemark bemühen

Vilnius (dpa) - Nach dem Verzicht Dänemarks auf den Corona-Impfstof
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von Astrazeneca will sich Litauen um die übrig bleibenden Dosen
bemühen. «Wenn Dänemark erwägen würde, diese Mengen zu teilen,
wären
wir wirklich glücklich, zu denen zu gehören, die sie übernehmen
würden», sagte Regierungschefin Ingrida Simonyte am Donnerstag in
Vilnius. Das baltische EU-Land habe bereits sein Interesse in
Kopenhagen signalisiert. Unklar ist allerdings, ob ein solcher Handel
nach den EU-Beschaffungsregeln überhaupt möglich ist.

Dänemark hatte als erstes EU-Land am Mittwoch angekündigt,
vollständig auf den Corona-Impfstoff von Astrazeneca zu verzichten.
Begründet wurde der Schritt mit sehr seltenen Fällen ungewöhnlicher

Blutgerinnsel, Blutungen und niedriger Blutplättchenzahlen. 

Noch sei unklar, wie viele Dosen Litauen aus Dänemark erhalten
könnte, sagte Simonyte der Agentur BNS zufolge. Sie habe aber keinen

Zweifel daran, dass es in Litauen Menschen geben wird, die sich mit
dem Astrazeneca-Mittel impfen lassen wollen.

Neben Litauen beabsichtigt auch das benachbarte Lettland, sich um
die nicht mehr verwendeten Astrazeneca-Impfstoffe Dänemarks zu
bemühen. «Wir werden uns mit Dänemark in Verbindung setzen, um
herauszufinden, wie wir uns um diese Impfstoffe bewerben können»,
twitterte Gesundheitsminister Daniels Pavluts.