Kita-Kinder schneiden bei Untersuchungen zur Einschulung besser ab

Halle (dpa/sa) - Kita-Kinder schneiden bei den
Schuleingangsuntersuchungen in Sachsen-Anhalt deutlich besser ab als
Kinder, die zu Hause betreut werden. Das zeige eine Auswertung von 70
000 Datensätzen aus den Jahren 2015 bis 2019, teilte das Landesamt
für Verbraucherschutz am Donnerstag in Halle mit. Konkret geht es um
die landesweit einheitlich durchgeführten Motorik-, Sprach- und
Logiktests. Dabei hätten Kita-Kinder zwei- bis fünfmal seltener
Entwicklungsdefizite aufgewiesen als die sogenannten Hauskinder.

Ein Teil der zu Hause betreuten Jungen und Mädchen habe bei den Tests
sehr hohe Punktzahlen erreicht. Intakte Familienverhältnisse wie das
Aufwachsen bei beiden leiblichen Eltern hätten bei allen Kindern
einen positiven Einfluss auf die vorschulische Entwicklung, teilte
das Landesamt weiter mit.

Es sei zudem deutlich geworden: Kinder mit einem niedrigen
Sozialstatus und mit Migrationshintergrund bei beiden Eltern würden
häufiger zu Hause betreut. Dadurch fehlten ihnen wichtige Anregungen,
Herausforderungen und Förderungen, die es in der Kita gebe. Zudem
lebten ihre Familien per se unter erschwerten Rahmenbedingungen. Wenn
diese Kinder Entwicklungsdefizite hätten, profitierten sie seltener
von Sprach- und Ergotherapien oder anderen Fördermaßnahmen.

Die Expertinnen und Experten sehen es der Mitteilung nach als
dringend notwendig an, dass vor allem Kinder aus Familien mit
niedrigem Sozialstatus sowie mit Migrationshintergrund bei beiden
Elternteilen in Kitas gehen.