Datenschützer: Zustimmung der Eltern für Testdaten an Schulen nötig

Erfurt (dpa/th) - Thüringens Landesdatenschützer Lutz Hasse hat das
bisherige Vorgehen bei Selbsttests an Thüringer Schulen kritisiert.
Seiner Ansicht nach sind Einwilligungserklärungen der Eltern nötig,
damit Schülerdaten bei den Tests erhoben und verarbeitet werden
dürfen, wie Hasse am Donnerstag sagte. Zuvor hatte die «Thüringische

Landeszeitung» darüber berichtet.

Hasse sagte der dpa, das Bildungsministerium habe ausgeblendet, dass
bei der Durchführung der Tests Daten erhoben würden, «und zwar
Gesundheitsdaten und Kinderdaten», sagte Hasse. Dabei gehe es zum
Beispiel um die Erfassung, ob ein Schüler positiv oder negativ
getestet worden sei.

In einem Schreiben an die Schulen, das der dpa vorliegt, wies Hasse
auf die Datenschutzbedenken hin und betonte unter anderem, dass
positive Testergebnisse vertraulich behandelt werden müssten. «Eine
Identifizierbarkeit von positiv getesteten Schülern/innen, bspw.
durch eine offenkundige Separierung dieser Schüler auf dem Schulhof
oder im Klassenraum, sollte vermieden werden», heißt es in dem
Schreiben. Bislang war aber vorgesehen, dass die Tests in den
Klassenräumen gemacht werden.

Hasse sagte der dpa, seine Behörde habe inzwischen bereits
ausgefertigte Einwilligungserklärungen an die Schulen geschickt.
Seiner Einschätzung nach müssen die Eltern jeweils zwei
Datenschutzformulare unterzeichnen.