Städtetagspräsident Mädge glaubt nicht mehr an Modellprojekte

Lüneburg (dpa/lni) - Niedersachsens Städtetagspräsident Ulrich Mädg
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glaubt nicht mehr an das Projekt der Öffnung der Innenstädte in der
Corona-Pandemie. «Tief frustrierend» bezeichnete der Lüneburger
Oberbürgermeister den landesweiten Stopp der Modellprojekte bei einer
Online-Veranstaltung des Landesverbands des CDU-Wirtschaftsrats am
Mittwoch zur Krise der Innenstädte. «Wir waren soweit, am Donnerstag
mit dem Modellprojekt zu beginnen», sagte Mädge (SPD) nach Angaben
der «Braunschweiger Zeitung» (Donnerstag).

13 Kommunen wollten in diesen Tagen ausgesuchte Regionen mit
Einzelhändlern, Restaurants und Kultureinrichtungen mit einem
Corona-Gesundheitskonzept öffnen. Wochenlang hätten die Kommunen bei
Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) und Wirtschaftsminister Bernd
Althusmann (CDU) für die Idee geworben, dann seien Einzelhändler und
Co. umworben worden, man habe sich an die Medien gewandt, und dann
sei nur die Absage gekommen. «Das kann man nicht mehr erklären»,
sagte Mädge.

So lange die Bundesregierung an einem Inzidenz-Grenzwert von 100
Neuinfektionen je 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen
festhalte, rückten Öffnungen in weite Ferne. Er warf der Berliner
Politik Realitätsferne vor und spekulierte, dass «viele der Damen und
Herren dort gar nicht mehr selbst einkaufen gehen».