Studie: Unternehmen vernachlässigen Cyberrisiken im Homeoffice

Bonn (dpa) - Viele Unternehmen in Deutschland vernachlässigen die mit
der Ausweitung des Homeoffice in der Corona-Krise verbundenen
Cyberrisiken. Das geht aus einer am Donnerstag veröffentlichten
repräsentativen Umfrage des Bundesamtes für Sicherheit in der
Informationstechnik (BSI) unter 1000 Unternehmen hervor, die
Homeoffice anbieten.

Die Zahl der angebotenen Homeoffice-Arbeitsplätze habe sich in den
befragen Unternehmen aufgrund der Pandemie mehr als verdoppelt,
teilte das BSI mit. Das Arbeiten im Homeoffice stelle für die
Cyber-Sicherheit der Unternehmen aber eine besondere Herausforderung
dar. Denn zusätzlich zu den IT-Lösungen im Unternehmen müssten auch
die Systeme im Homeoffice und die Verbindungen zwischen ihnen
geschützt werden. Trotz der erhöhten Angriffsfläche plane jedoch
nicht einmal jedes zehnte Unternehmen weitere Sicherheitsmaßnahmen
zur Absicherung der Homeoffice-Arbeitsplätze.

«Zu viele Unternehmen vernachlässigen Cyber-Sicherheitsmaßnahmen»,

klagten die Experten. Während einfache Maßnahmen wie der
Passwortschutz der Umfrage zufolge meist noch umgesetzt werden,
unterbleiben oft andere empfohlene Schutzmechanismen wie die
Mehr-Faktor-Authentisierung oder ein Sicherheitsmanagement der
mobilen Endgeräte durch das Unternehmen. Besonders kleinere Firmen
hätten hier Nachholbedarf.

Gut die Hälfte der Unternehmen investiere maximal ein Zehntel des
IT-Budgets in Cyber-Sicherheit, erklärte das BSI. Empfohlen werden
vom Institut mindestens 20 Prozent. Von den befragten Unternehmen
gaben 8 Prozent an, dass sie sich in der Corona-Krise schon mit
Cyber-Attacken auseinandersetzen mussten. Etwa ein Viertel davon
erlitt nach eigenen Angaben existenzbedrohende oder sehr schwere
Schäden.