Palmer wirbt für Verlängerung seines Modellprojekts in Tübingen

Ulm (dpa/lsw) - Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne)
trommelt für eine Verlängerung seines Corona-Modellprojekts. «Wir
haben in der Stadt nur 60 Prozent der durchschnittlichen
Landesinzidenz und die Zahlen sind seit zwei Wochen stabil», sagte
Palmer der «Südwest Presse» (Donnerstag). Am Vortag war bekannt
geworden, dass Tübingen den Modellversuch für mehr Öffnungen in
Corona-Zeiten infolge zahlreicher Tests verlängern möchte. Alles
hänge davon ab, ob der Bund den Ländern die Freiheit lasse,
Modellversuche weiterzuführen, sagte Palmer.

Der Modellversuch wurde zuletzt bis zum 18. April verlängert.
Entscheiden darüber muss die Landesregierung. Das Sozialministerium
tendiert nach Angaben einer Sprecherin vom Mittwoch dazu, es zunächst
weiterlaufen zu lassen, wenn die Inzidenzlage vor Ort stabil bleibe -
wegen der wichtigen Erkenntnisse und Erfahrungen, die aus dem
Öffnungskonzept gezogen werden sollen.

Tübingen hatte mit dem Corona-Modellprojekt «Öffnen mit Sicherheit»

bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. Seit dem 16. März können sich
Menschen in Tübingen an mehreren Stationen kostenlos testen lassen -
mit der Bescheinigung des Ergebnisses, dem Tagesticket, können sie
dann in Läden, zum Friseur oder auch in Theater und Museen gehen. Die
Stadt sah den Erfolg des Versuchs allerdings durch eine wachsende
Zahl an Tagesgästen zunehmend gefährdet und Kritik wurde laut.