Ministerium: Ausreichend Ersatz für zweite Spritze nach Astrazeneca

Düsseldorf (dpa/lnw) - Das NRW-Gesundheitsministerium sieht keine
Probleme bei den Zweitimpfungen der Menschen, die ihre erste Spritze
gegen Corona mit dem Impfstoff von Astrazeneca erhalten haben. «NRW
hat insofern vorausschauend geplant, als dass die Bestände im Lager
für die Zweitimpfungen bei mit Astrazeneca Erstgeimpften ausreichen,
auch wenn dieser Bestand seit kurzem bereits enorm abgebaut wird»,
erklärte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums am Mittwoch auf
Anfrage. Die Zweitimpfungen bei Astrazeneca-Erstgeimpften könnten
nach jetzigem Planungsstand mit einem mRNA-Impfstoff ersetzt werden.
Dazu zählen die Mittel von Moderna und Biontech.

In Nordrhein-Westfalen haben gut eine Million Menschen eine
Erstimpfung mit Astrazeneca erhalten, wie aus der RKI-Impfstatistik
hervorgeht. Eine Zweitimpfung mit Astrazeneca haben demnach bisher
rund 1500 Menschen in NRW bekommen.

Astrazeneca werde zukünftig nur noch an die Hausarztpraxen geliefert,
direkt vom Bund. Die Termine für Biontech-Erstimpfungen, insbesondere
der Personengruppen Ü70, könnten auf hohem Niveau beibehalten werden,
erläuterte die Sprecherin. Dem Land NRW lägen noch keine konkreten
Zahlen zu den Impfmengen über den April hinaus vor. Bis Anfang Mai
seien seitens des Bundes rund 820 000 Impfdosen der Firma Biontech
und rund 164 000 Impfdosen der Firma Moderna angekündigt worden.

Die Gesundheitsminister beschlossen im Einklang mit der Ständigen
Impfkommission, dass es für Menschen unter 60 Jahren mit einer
Astrazeneca-Erstimpfung zwei Optionen gibt: Zweitimpfung mit
Biontech/Pfizer oder Moderna oder Zweitimpfung mit Astrazeneca.
Voraussetzung für die zweite Option ist die gemeinsame Entscheidung
mit dem Arzt nach ärztlichem Ermessen, Risikoanalyse und Aufklärung.
«Dies soll grundsätzlich in den Praxen der niedergelassenen Ärztinnen

und Ärzte erfolgen.» Gleiches gilt für unter 60-Jährige aus den
Vorranggruppen eins und zwei der Impfpriorisierung. Ansonsten soll
der Astrazeneca-Impfstoff für Menschen über 60 zum Einsatz kommen.

Der Grund für die Einschränkung ist, dass es zuletzt 42
Verdachtsfälle einer Sinusvenenthrombose nach einer
Astrazeneca-Impfung gab. 3,8 Millionen Mal wurde Astrazeneca
inzwischen in Deutschland geimpft. Unter den 42 Fällen sind 35 Frauen
- zwischen 20 und 63 Jahren. 8 Betroffene starben. - In Dänemark wird
die Impfkampagne nun ganz ohne das Präparat des britisch-schwedischen
Unternehmens fortgesetzt.