Säugling und Senior misshandelt - Pflegerin vor Gericht

Traunstein (dpa) - Eine gelernte Altenpflegerin soll in Bayern das
Beatmungsgerät für einen Säugling abgeschaltet und einige Monate
später einen Alzheimer-Patienten schwer verletzt haben. Von
Donnerstag (10.00 Uhr) an muss sie sich wegen fahrlässiger
Körperverletzung und schwerer Misshandlung von Schutzbefohlenen vor
dem Landgericht Traunstein verantworten.

Die Frau hatte Anfang 2018 im Landkreis Traunstein einen
frühgeborenen Jungen betreut, der unter anderem künstlich beatmet
wurde. Sie soll das Beatmungsgerät abgeschaltet haben. Das sofortige
Einschreiten Angehöriger soll Schlimmeres verhindert haben.

Die Pflegerin wechselte dann in ein Seniorenzentrum. Dort soll sie in
einer Nachtschicht Ende 2018 mit dem kiloschweren Teil eines
Rollstuhls auf einen bettlägerigen Alzheimer-Patienten eingeschlagen
haben. Der Mann wurde schwer verletzt.

Das Gericht muss in dem Prozess unter anderem klären, ob die
Angeklagte in ihrer Steuerungsfähigkeit eingeschränkt ist.