Ministerin zu Magdeburgs OB: Alle Anspruchsberechtigten impfen

Magdeburg (dpa/sa) - Sozialministerin Petra Grimm-Benne (SPD) pocht
darauf, dass Impftermine nicht nach Wohn- oder Arbeitsorten vergeben
werden. Die Impfverordnung des Bundes kenne kein Regionalprinzip,
erklärte die Ministerin am Mittwoch in Magdeburg. Die Impfkampagne
sei eine nationale Aufgabe. In einem Brief an Magdeburgs
Oberbürgermeister Lutz Trümper (SPD) habe sie geschrieben, das
übergeordnete Ziel aller Anstrengungen müsse die Impfung der gesamten
Bevölkerung sein. Insofern sei ein solidarischer Zugang zu
Impfterminen - ungeachtet des Wohnsitzes - vorgesehen.

Grimm-Benne sagte: «Ich habe den Oberbürgermeister daher
aufgefordert, auch solche anspruchsberechtigten Personen zu impfen,
die ihren Wohnsitz nicht in Magdeburg haben.»

Trümper hatte zuvor erklärt, er wolle Impftourismus unterbinden und
im Impfzentrum der Landeshauptstadt bevorzugt Magdeburgerinnen und
Magdeburger impfen lassen. Nachdem Anfang des Monats Impfungen für
alle über 60-Jährigen ermöglicht worden seien, habe der Anteil
auswärtiger Impfpersonen bei über 40 Prozent gelegen. Es seien
Menschen aus Niedersachsen, Hamburg und Berlin dabei gewesen. «Ich
bin dafür verantwortlich, dass meine Bevölkerung geschützt wird und
geimpft wird», sagte der OB.

Trümper argumentierte, der Impfstoff werde bezogen auf die
Einwohnerzahl quotiert. Zudem solle die Mobilität eingeschränkt
werden. Die Bevölkerung in der Stadt und in Sachsen-Anhalt sei
besonders alt und brauche den Schutz. Zudem liege die Sterberate der
an Corona erkrankten hierzulande mit 3,6 Prozent höher als etwa in
Niedersachsen mit 2,35 Prozent.