Lederer vermisst Perspektive für Kultur im Infektionsschutzgesetz

Berlin (dpa) - Berlins Kultursenator Klaus Lederer hat mangelnde
Perspektiven für die Kultur bei der geplanten Novelle des
Infektionsschutzgesetzes kritisiert. Es sei nicht nachvollziehbar,
dass der aktuelle Kabinettsentwurf der Bundesregierung ein pauschales
Verbot kultureller Veranstaltungen ohne Unterscheidung zwischen
Innenräumen und unter freiem Himmel vorsehe. «Kulturschaffenden und
-einrichtungen wird damit auf absehbare Zeit jede Möglichkeit
abgeschnitten, dem Publikum zu begegnen», sagte der Linke-Politiker
am Mittwoch in Berlin.

Lederer sieht ein «Fehlen jeglicher Perspektive für Kultur unter
freiem Himmel». Open-Air-Veranstaltungen mit beschränkter
Teilnehmerzahl, Mindestabstand und Hygieneregeln seien eine sichere
Alternative. «Öffentliche Parks und Gärten, Freiflächen und große

Plätze sind nicht Gefahrenherde, sondern diejenigen Orte, an denen
Kontakte, die in Innenräumen problematisch sind, am schnellsten
wieder möglich werden», sagte der Politiker, der in diesem Jahr auch
der Kulturministerkonferenz der Länder vorsitzt. Die richtige Antwort
sei die Draußenstadt. «Einen Sommer ohne irgendeine Perspektive für
die Kultur, und sei es nur unter freiem Himmel, vermag ich mir nicht
vorzustellen.»