Rumäniens Gesundheitsminister nach Corona-Streit entlassen

Bukarest (dpa) - Im Streit um das richtige Vorgehen in der
Corona-Pandemie ist der rumänische Gesundheitsminister Vlad
Voiculescu am Mittwoch entlassen worden. In der seit Dezember
regierenden bürgerlich-ököliberalen Koalition brach heftiger Streit
aus. Voiculescu wird für zahlreiche Misstände im rumänischen
Gesundheitswesen verantwortlich gemacht, die allerdings teils lange
vor seinem Amtsantritt entstanden.

Die Entlassung des Ministers, der dem öko-liberalen Bündnis USR-Plus
angehört, wurde von Ministerpräsident Florin Citu von der
bürgerlich-liberalen Partei PNL beantragt. Der parteilose
Staatspräsident Klaus Iohannis folgte dem Antrag. Daraufhin kündigte
Vize-Ministerpräsident Dan Barna (ebenfalls USR) dem Regierungschef
die Unterstützung auf.

Aktueller Anlass für Citus Ärger über Voiculescu war nach
Medienberichten eine Verordnung über eine Neudefinition von
Risikozonen aufgrund der Corona-Inzidenzwerte. Voiculescu habe diese
Verordnung, die zu einer Verschärfung von Vorsichtsmaßnahmen führen
müsste, ohne Citus Zustimmung erlassen. Auch Pannen bei der
Versorgung von Corona-Patienten wurden ihm zur Last gelegt. Am
Dienstag starben drei Patienten in einer mobilen LKW-Intensivstation
in Bukarest, weil plötzlich alle Sauerstoffgeräte versagten.