Niederlande impfen vorerst nicht mit Johnson & Johnson

Den Haag (dpa) - Die Niederlande werden den Impfstoff des
US-Herstellers Johnson & Johnson vorerst nicht anwenden. Zunächst
müsse mehr über mögliche Thrombosen bekannt sein, wie
Gesundheitsminister Hugo de Jonge am Mittwoch in Den Haag mitteilte.
Die USA hatten zuvor die Impfung mit dem Präparat ausgesetzt nach
einigen Fällen von Blutgerinnseln in Hirnvenen. Der Hersteller hatte
auch EU-Staaten empfohlen, bereits gelieferte Dosen nicht zu nutzen.

Der Minister will nun das Gutachten der Europäischen
Arzneimittelbehörde (EMA) abwarten. Die EMA kündigte an, dass sie die
Prüfung der Fälle beschleunige. Die Behörde will nächste Woche ei
n
Gutachten vorlegen. Die Niederlande haben bisher 80 000 Dosen des
Impfstoffes bekommen. Es ist der einzige in der EU zugelassene
Corona-Impfstoff, bei dem nur eine Dosis gespritzt wird.

In den USA hatte es bisher sechs Fälle von Hirnvenenthrombosen nach
einer Impfung gegeben, bei knapp sieben Millionen Impfungen.