Zahl der Covid-Toten in Brandenburg in zweiter Corona-Welle hoch

Potsdam (dpa/bb) - Die Zahl der Sterbefälle in Brandenburg im
Zusammenhang mit einer Covid-Erkrankung ist nach Angaben des
Gesundheitsministeriums in der zweiten Corona-Welle deutlich
gestiegen. Wegen der hohen Infektionszahlen vom Herbst bis in den
Februar hinein seien viele Bewohner von stationären
Pflegeeinrichtungen gestorben, sagte der Sprecher des
Gesundheitsministeriums, Gabriel Hesse, auf Anfrage. Bis Ende
Dezember wurden aus den Pflegeheimen seinen Angaben zufolge insgesamt
398 Sterbefälle im Zusammenhang mit einer Covid-Erkrankung gemeldet
(Stand 18.12.2020), Mitte April waren es dann insgesamt 1528 (Stand
14.4. 2021) Sterbefälle.

Das Land hatte Ende Dezember mit den Corona-Schutzimpfungen in
Pflegeheimen begonnen. Mittlerweile sei der Großteil der Bewohner von
vollstationären Pflegeeinrichtungen im Land durchgeimpft, sagte
Hesse. «Was wir deutlich spüren, ist, dass die Impfungen in den
Heimen einen guten Schutz bieten».

Aktuell liegt die Sterblichkeitsrate in Brandenburg demnach bei 3,63
Prozent, deutschlandweit beträgt sie 2,59 Prozent. Zunächst hatte die
«Bild»-Zeitung berichtet und zum Vergleich auch das Nachbarland
Berlin hinzugezogen, wo zwei Prozent der Menschen im Zusammenhang mit
einer Covid-Erkrankung starben.

Der einfache Vergleich der Sterbe-Zahlen zwischen dem Stadtstaat
Berlin und dem Flächenland Brandenburg sei nicht seriös, erklärte
Hesse. Neben der höheren Altersstruktur spielten - wie in Studien
immer wieder dargelegt - sozioökonomische Unterschiede eine Rolle. So
sei die Vorbelastung durch Krankheiten wie etwa Diabetes oder
Übergewicht in Brandenburg signifikant höher als in Berlin.