EU-Behörde: Nächste Woche Gutachten zu Johnson & Johnson-Impfstoff

Amsterdam (dpa) - Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) will
nächste Woche ein Gutachten über mögliche Thrombosen durch den
Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson abgeben. Die Prüfung werde
beschleunigt, teilte die Behörde am Mittwoch in Amsterdam mit. Bis zu
der Entscheidung könne der Impfstoff aber weiter uneingeschränkt
eingesetzt werden. Die EMA hält weiterhin daran fest, dass die
«Vorzüge des Impfstoffs, Covid-19 zu verhindern», höher zu bewerten

seien als die Risiken von Nebenwirkungen.

Bereits in der vergangenen Woche hatte die EMA angekündigt, dass sie
sehr seltene Fälle von Blutgerinnseln in Hirnvenen nach Impfungen
untersuche. Bisher waren der EMA sechs Fälle gemeldet worden,
vorwiegend aus den USA. Die US-Behörden hatten am Dienstag die
Nutzung des Impfstoffs ausgesetzt, bis ein Zusammenhang geklärt ist.
In den USA wurden bisher rund 6,8 Millionen Personen damit geimpft.
In der EU ist der Impfstoff zwar zugelassen, eine erste Lieferung war
aber erst in dieser Woche angekommen.

Der US-Hersteller stehe in engem Kontakt mit den nationalen Behörden,
teilte die EMA mit. Er empfehle den EU-Staaten, bereits gelieferte
Dosen vorerst nicht zu nutzen.