Nordhäuser Inzidenzwert über 100 - Modellprojekt auf der Kippe?

Nordhausen (dpa/th) - Der Landkreis Nordhausen hofft auf grünes Licht
für die Fortsetzung des Modellprojekts im Einzelhandel, nachdem der
Corona-Inzidenzwert am Mittwoch die 100er-Marke überstiegen hat. Der
Anstieg der Infektionszahlen auf 110,3 (Stand Mittwoch) in dem
Landkreis in Nordthüringen sei nicht auf das Einkaufsverhalten in der
Modellregion zurückzuführen, sagte Landrat Matthias Jendricke (SPD).
«Im Gegenteil hat dies zu einem breiten Testen der Bevölkerung
geführt und hat - wenn auch nur vereinzelt - bislang unerkannte
Infektionen aufgedeckt.» Der Inzidenzwert gibt die Zahl der binnen
sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner an.

Im Kreis Nordhausen ist das Shoppen nach einem negativen Test seit
vergangenem Montag und bis zum kommenden Freitag (16. April) im
Rahmen eines von der Landesregierung genehmigten Modellprojekts
erlaubt. Voraussetzung für die Teilnahme ist, dass der Kreis im
Norden des Freistaats durchgehend eine Corona-Inzidenz von unter 100
aufweist.

Die Zahl der Neuinfektionen resultiere maßgeblich aus dem Schul- und
Unternehmensbereich, sagte Landrat Jendricke. In den
Nachbarlandkreisen sowie in ganz Thüringen seien die Inzidenzwerte
gestiegen. «Aufgrund von beruflichen Verflechtungen wirkt sich das
natürlich auch bei uns aus.»

Ein Ausreißer der Inzidenz auf über 100 im Verlauf des Modellversuchs
könnte einen Stopp des Unterfangens Modellprojekt und eine Schließung
der Geschäfte bedeuten. «Wir hoffen, dass sie offenbleiben», sagte
eine Sprecherin der Stadt am Mittwoch. Der Landkreis stehe in
Abstimmung mit dem Gesundheitsministerium zur Modellregion.