Weniger Behandlungsfehler von Ärzten in Hessen

Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Die Zahl anerkannter ärztlicher
Behandlungsfehler ist im vergangenen Jahr in Hessen auf 93 gesunken.
Im Jahr zuvor waren es 115, wie die Landesärztekammer am Mittwoch
mitteilte. Bei der Gutachter- und Schlichtungsstelle der
Landesärztekammer seien im vergangenen Jahr 858 Anträge wegen
vermuteter Behandlungsfehler gestellt worden, 872 seien es im Vorjahr
gewesen. Die Corona-Pandemie habe keine negativen Auswirkungen
gehabt, wie die Zahlen zeigten. Die meisten Vorwürfe betrafen auch
2020 die Fachgebiete Orthopädie, Unfallchirurgie, Allgemeinchirurgie,
Handchirurgie und Neurochirurgie sowie Innere Medizin.

Kammerpräsident Edgar Pinkowski appellierte an Arbeitgeber und
Politik, Ärztinnen und Ärzte von administrativen Tätigkeiten zu
entlasten und auf die Einhaltung der Arbeitszeit zu pochen, um die
Patientensicherheit zu erhöhen. «Speziell in diesen Pandemiezeiten
sind die Kolleginnen und Kollegen in Kliniken und Praxen gefordert
wie nie und auf jede denkbare Unterstützung angewiesen», erklärte
Pinkowski. In der Medizin gehe es jeden Tag um die Gesundheit und das
Leben von Patienten. Jeder Fehler sei ein Fehler zu viel.