Land appelliert an Ältere: Lassen Sie sich mit Astrazeneca impfen

Hannover (dpa/lni) - Die niedersächsische Landesregierung hat an
Ältere appelliert, sich mit dem Astrazeneca-Impfstoff gegen das
Coronavirus impfen zu lassen. Derzeit gebe es Berichte aus
Impfzentren, dass dort eine größere Zahl von vereinbarten
Impfterminen mit dem Astrazeneca-Impfstoff nicht wahrgenommen werden.
Dort werden aktuell Angehörige der Prioritätsgruppen 1 und 2 geimpft,
also unter anderem viele über 70-Jährige sowie Menschen mit
bestimmten schweren chronischen Erkrankungen.

«Wir bitten Menschen über 60 Jahre, sich mit Astrazeneca impfen zu
lassen», sagte Regierungssprecherin Anke Pörksen am Mittwoch in
Hannover. Dies sei auch ein Akt der Solidarität mit den Jüngeren.
Diese hätten im zurückliegenden Corona-Jahr die Beschränkungen zum
Schutz der Älteren mitgetragen. Um nun zügig eine Durchimpfung
größerer Teile der Bevölkerung zu erreichen, müssten die Älteren
sich
auf den Astrazeneca-Impfstoff einlassen, denn für die Jüngeren
ständen nur die beiden übrigen Impfstoffe zur Verfügung.

Die Landesregierung rief zudem die Menschen, die bereits einen
Impftermin haben oder auf der Warteliste stehen, sich aber dann beim
Hausarzt impfen lassen, dazu auf, auf jeden Fall ihren
Wartelistenplatz oder Termin abzusagen. Bis Ende der Woche solle die
Möglichkeit geschaffen werden, diese Absage auch online vorzunehmen,
sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums. Bislang geht das nur
über die Telefonhotline.

Zum Beispiel erschienen im Impfzentrum des Kreises Aurich am Samstag
bei 620 terminierten Impfungen 67 Personen nicht. Weitere 33 lehnten
vor Ort die Impfung mit Astrazeneca ab, wie der Kreis mitteilte. Am
Montag seien 80 Personen nicht zu den vereinbarten Terminen gekommen.
Stichprobenartige Anrufe des Impfzentrums bei Menschen, die nicht zu
ihrem Termin erschienen, ergaben, dass diese auf einen zeitnahen
Impftermin bei ihrem Hausarzt mit dem Impfstoff ihrer Wahl warteten.