Sportausschuss-Chefin: Athleten nicht ungeimpft nach Tokio schicken

Berlin (dpa) - Die Vorsitzende des Bundestags-Sportausschusses,
Dagmar Freitag, lehnt eine Olympia-Reise deutscher Sportler nach
Tokio ohne vorherige Corona-Impfung ab. «Ich halte es nicht für
verantwortbar, sie ungeimpft nach Tokio zu schicken», sagte die
SPD-Politikerin dem Saarländischen Rundfunk am Mittwoch, 100 Tage vor
der geplanten Eröffnung der Sommerspiele. Allerdings soll laut
Freitag nicht die Impf-Priorisierung zugunsten von Olympioniken
aufgehoben werden. Man müsse eine Lösung finden, «die ich auch der
Supermarktkassiererin gegenüber vertreten kann», sagte Freitag.

Zuvor hatte bereits DOSB-Chef Alfons Hörmann betont, nur mit
Schutz-Impfungen gegen das Coronavirus könne man «guten Gewissens die
Mannschaft nach Tokio entsenden». Der 60-Jährige zeigte sich jedoch
zuversichtlich, dass trotz des zunächst schleppenden Impftempos nun
auch die Sportlerinnen und Sportler bald an die Reihe kommen. «Wir
gehen davon aus, dass alle Athletinnen und Athleten und
selbstverständlich auch alle Betreuer rechtzeitig eine Impfung
erhalten werden», sagte Hörmann im NDR-«Sportclub».

Einer DOSB-Umfrage zufolge sind bereits etwa 13 Prozent der möglichen
deutschen Teilnehmer von Olympia und Paralympics geimpft. Rund acht
Prozent lehnen Hörmann zufolge eine Impfung ab. Als Größenordnung f
ür
die DOSB-Delegation für Tokio inklusive Betreuern und Funktionären
nannte der Dachverbandsschef rund 2000 Menschen.