Brandenburg: Erstimpfungen wegen Engpasses herunterfahren

Potsdam (dpa) - Wegen Engpässen bei Impfstoffen könnten neue Termine
für Erstimpfungen für Biontech und Moderna in Brandenburger
Impfzentren in den nächsten Wochen auf Null gefahren werden. «Wir
werden keine Erstimpfungstermine mehr herausgeben, um wenigstens -
soweit es irgend geht - mit den vorhandenen Biontech- und
Moderna-Dosen die Kompensation der Zweitimpfungen zu Astrazeneca
durchhalten zu können», sagte Innenminister Michael Stübgen (CDU) am

Mittwoch in einer Sitzung von Gesundheits- und Innenausschuss des
Landtags. «Das wird so eng werden, dass wir nach Stand jetzt nicht
unbedingt in der Lage sind, das zu erreichen.»

Das Ziel sei, die notwendigen Zweitimpfungen abzusichern, sagte der
Minister. Nötig seien in den nächsten vier Wochen 62 000 Impfdosen
von Biontech und Moderna. «Diesen Impfstoff haben wir derzeit leider
nicht.» Er forderte eine Erhöhung der zugesagten Mengen des Bundes.
Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern hatten sich darauf
geeinigt, dass Menschen unter 60 Jahren mit einer Erstimpfung mit
Astrazeneca bei der Zweitimpfung auf ein anderes Präparat umsteigen
sollen.

Hintergrund sind Verdachtsfälle auf eine Hirnvenen-Thrombose nach der
Impfung mit Astrazeneca. Dazu komme, dass 6700 Impfdosen von Johnson
& Johnson zunächst nicht nach Brandenburg ausgeliefert würden, sagte
Stübgen. Wie beim Impfstoff von Astrazeneca waren auch bei Johnson &
Johnson spezielle Thrombosen erfasst worden.

Der Umstieg von Astrazeneca betrifft in Brandenburg nur die
Impfzentren. Der Vorsitzende des Hausärzteverbands Berlin und
Brandenburg, Wolfgang Kreischer, forderte im Inforadio des Rundfunks
Berlin-Brandenburg eine Verschiebung der Zweitimpfungen. «Es ist eher
so, dass wir schnell erstmal Erstimpfungen machen sollten.»