Sterbenskranke Pippa - Mutter wendet sich an Menschenrechtsgericht

London (dpa) - Im Kampf um das Leben ihrer sterbenskranken Tochter
Pippa (5) setzt eine britische Mutter nun auf den Europäischen
Gerichtshof für Menschenrechte. Sie habe das Straßburger Gericht
gebeten, in den Fall einzugreifen, sagte Paula Parfitt am Mittwoch
der Nachrichtenagentur PA. Britische Gerichte haben wiederholt
geurteilt, dass Ärzte die lebenserhaltenden Maßnahmen beenden dürfen.

Sie haben keine Hoffnung mehr, das Leben des Mädchens zu retten, das
seit gut zwei Jahren mit schweren Hirnschäden in einem Londoner
Krankenhaus liegt.

«Ich habe einen Antrag beim Europäischen Gerichtshof für
Menschenrechte gestellt», sagte Parfitt. Sie wisse zwar nicht, ob das
Gericht den Fall anhören werde. «Aber ich muss alles tun, was ich
kann für Pippa, und ich könnte gewinnen.» Die alleinerziehende Mutter

will ihre Tochter zu Hause pflegen. Wie das Straßburger Gericht auf
Anfrage mitteilte, genehmigte es am Montagabend eine einstweilige
Maßnahme, um ein Ende von Pippas Behandlung vorerst zu verhindern.
Eine solche Maßnahme wird vom Gericht gewährt, wenn es die Gefahr
sieht, dass eine schwerwiegender Verstoß gegen die Europäische
Menschenrechtskonvention geschehen könnte. Der Antrag in dem Fall
werde zu gegebener Zeit geprüft, hieß es.

Der Europäische Menschenrechtsgerichtshof mit Sitz im französischen
Straßburg gehört zum Europarat. Gemeinsam setzen sie sich für den
Schutz der Menschenrechte in den 47 Mitgliedstaaten ein. Sie sind
keine Organe der Europäischen Union.