Fangruppen kritisieren Ticketvergabe für Ligapokal-Finale in England

London (dpa) - Fangruppen der englischen Fußballclubs Tottenham
Hotspur und Manchester City haben die Ticketvergabe für das
Ligapokal-Finale als «politische Effekthascherei» kritisiert. «Das
Finale ist jetzt kein Sportereignis mehr, und die Schlagzeilen, dass
es «die Rückkehr der Fans» darstellt, sind irreführend», betonten
die
Organisationen in einer gemeinsamen Stellungnahme.

«Bei der Veranstaltung handelt es sich um ein Fußballspiel, das als
Kern eines wissenschaftlichen Experiments vor einigen Zuschauern
gespielt wird, von denen ein kleiner Teil Fans der beteiligten
Vereine sein kann», hieß es. Angesichts der Zusammensetzung handele
es sich nicht um eine beispielhafte Zuschauermenge. Daher sei das
Spiel nicht geeignet, das Verhalten von Fans unter Corona-Bedingungen
zu untersuchen.

Zu der Partie im Londoner Wembley-Stadion mit 90 000 Sitzplätzen
sind am 25. April 8000 Zuschauer zugelassen. Beide Teams erhalten je
2000 Tickets für ihre Anhänger, die übrigen 4000 Karten gehen an
Anwohner und medizinisches Personal. Für Eintritt und Anreise müssen
negative Corona-Tests vorgelegt werden. Die Partie ist Teil eines
Pilotprogramms der Regierung, um die Rückkehr großer Zuschauermengen
bei Sportveranstaltungen zu testen.

Die Fanorganisationen kritisierten zudem, dass unter 18-Jährige vom
Spiel ausgeschlossen sind. Weiter hieß es in der Stellungnahme: «Wir
stellen in Frage, auf welcher Grundlage extrem schutzbedürftigen
Menschen, von denen viele vollständig geimpft wurden, stark geraten
wird, sich nicht für Tickets zu bewerben oder am Ereignis
teilzunehmen.»