Lauterbach: Johnson & Johnson-Stopp kein «permanenter Rückschlag»

Berlin (dpa) - Trotz des Impfstopps in den USA und des verzögerten
Marktstarts in Europa geht SPD-Gesundheitssexperte Karl Lauterbach
davon aus, dass das Johnson & Johnson-Präparat gegen das Coronavirus
bald in Deutschland eingesetzt wird. «Ich glaube nicht, dass es ein
permanenter Rückschlag ist, die Sinusvenenthrombosen waren auch bei
Johnson & Johnson zu erwarten», sagte der SPD-Politiker am
Mittwochmorgen im Deutschlandfunk.

Die Komplikationen seien aber so rar, «dass der Impfstoff nach
einiger Zeit wieder verimpft wird, in den Vereinigten Staaten, und
der Impfstart in Europa dann auch beginnen wird», sagte Lauterbach.
«Man wird wahrscheinlich auch hier wieder darüber nachdenken müssen,

ob man den Impfstoff bei den über 60-Jährigen spezifisch einsetzt».

Der US-Pharmakonzern Johnson & Johnson hatte am Dienstag wegen
Berichten über sogenannte Sinusvenenthrombosen nach der Impfung den
Marktstart seines Präparats in Europa aufgeschoben. Zuvor hatten
Behörden in den USA ein vorübergehendes Aussetzen der Impfungen
empfohlen, nachdem im Land sechs Fälle der Hirnvenenthrombosen
erfasst worden waren.