Abwarten oder Absage: Volksfeste in Hessen trotz Pandemie geplant

Viele Volksfeste in Hessen sind wegen der Corona-Pandemie abgesagt
worden. Einige Städte haben ihre Veranstaltungen auch für dieses Jahr
schon gestrichen. Manche Veranstalter zeigen sich aber optimistisch.

Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Kettenkarussell und Pommes von der Bude:
Der Veranstalter der Dippemess in Frankfurt ist zuversichtlich, dass
das Volksfest im Herbst trotz Pandemie gefeiert werden kann. «Für den
Herbst sind wir wirklich optimistisch, dass die Dippemess unter
gewissen Voraussetzungen stattfinden kann», sagte der Geschäftsführer

der Tourismus+Congress GmbH Frankfurt, Thomas Feda.

Dennoch müssten die Besucher mit Einschränkungen rechnen. «Wir reden

hier nicht von einer Dippemess, wie wir sie vor Corona erlebt haben»,
sagte Feda. «Aber immerhin von einem Volksfest, wenn auch mit
Abständen und Regeln.» Nachdem die Dippemess im Frühjahr wegen der
Pandemie ausgefallen ist, plant die Tourismus+Congress GmbH bereits
Ersatzveranstaltungen. So soll das Mainfest im August von vier Tagen
auf zwei Wochen verlängert werden - wenn die Corona-Lage es zulässt.
«Da sind wir pandemieabhängig am Prüfen», sagte Feda. Dabei helfe d
em
Team die Erfahrung bei der Ausarbeitung von Hygienekonzepten des
vergangenen Jahres.

Die fehlenden Volksfeste in der Stadt haben das Leben in Frankfurt
laut Feda im vergangenen Jahr verändert. «Es ist viel Tradition und
Brauchtum bei solchen Festen dabei - da fehlt dann was», sagte er.
«Das sind mehr als Umsatzeinbußen, das hat was Emotionales. Es fehlt
die Stimmung und das Lebendige in der Stadt.»

Auch andere Städte bedauern die fehlenden Volksfeste in den
vergangenen Monaten. «Der Veranstaltungskalender der Stadt bietet in
normalen Zeiten zahlreiche und abwechslungsreiche Angebote für alle
Bevölkerungsgruppen, die einen Teil der Lebensqualität in der Stadt
ausmachen», teilte die Stadt Wiesbaden mit. Sie zeigte sich mit Blick
auf anstehenden Stadtfeste gleichzeitig ebenfalls optimistisch. Das
Stadtfest im September in Wiesbaden werde derzeit regulär geplant.
«Der Planungsvorlauf für die Veranstaltung beträgt drei Monate,
demnach wird Ende Juni entschieden, ob das Stadtfest stattfinden kann
oder abgesagt werden muss.»

In Darmstadt hingegen wurde das beliebte Schlossgrabenfest wegen der
Corona-Pandemie bereits gestrichen. Wenig Hoffnung macht auch die
Stadt Fulda ihren Bürgern. Bislang gebe es zwar keine Absage des für
Juli geplanten Stadtfestes, allerdings erscheine die Durchführbarkeit
angesichts der derzeitigen Bedingungen zweifelhaft, teilte die Stadt
mit. Fulda plane aber unabhängig davon eine Reihe von kleineren
Veranstaltungen für den Sommer, «um die Innenstadt als Erlebnisraum
für die Menschen im Bewusstsein zu halten.»