Hausärzteverband kritisiert Vorgehen bei Astrazeneca-Impfungen

Düsseldorf (dpa/lnw) - Der Chef des Hausärzteverbands Nordrhein,
Oliver Funken, hat das Vorgehen bei den Corona-Impfungen mit dem
Stoff von Astrazeneca in den Praxen kritisiert. «Wegen des Hin und
Hers um Astrazeneca sind viele Patienten und Ärzte verunsichert»,
sagte er der «Rheinischen Post» (Mittwoch). «Umso ärgerlicher ist e
s,
dass sie in der kommenden Woche nur dann mit Biontech beliefert
werden sollen, wenn sie ebenso viele Astrazeneca-Dosen abnehmen.»

Thomas Preis, Chef des Apothekerverbands Nordrhein, sagte der
Zeitung: «Die etwa hälftige Aufteilung zwischen Biontech und
Astrazeneca muss von den Arztpraxen akzeptiert werden. Andernfalls
würde gar keine Auslieferung stattfinden dürfen.»

Funken sprach sich zudem für ein Ende der Priorisierung bei den
Corona-Impfung aus. «Wenn wir jetzt Strecke machen wollen, müssen wir
die Priorisierung aufgeben.» Wenn eine Praxis nicht genug ältere
Patienten habe, die mit Astrazeneca geimpft werden können und wollen,
müsse es den Ärzten freigestellt sein, auch jüngere Patienten damit
zu impfen.

Bereits zuvor hatte Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) betont,
dass es mit steigenden Impfstofflieferungen ein Ende der
Corona-Impfreihenfolge bis zum Sommer geben sollte.