Nächtliche Ausgangssperre kommt in Stuttgart

Stuttgart (dpa/lsw) - Die rund 600 000 Stuttgarter dürfen sich ohne
triftigen Grund ab Freitag nachts nicht mehr draußen aufhalten. Da
die Inzidenzzahlen in der Landeshauptstadt stiegen, müssten die
Maßnahmen verschärft werden, begründete Oberbürgermeister Frank
Nopper den Schritt. «Die Notbremse, die wir am 31. März gezogen
haben, hat leider nicht zur erhofften Eindämmung des
Infektionsgeschehens geführt», sagte der Christdemokrat am Dienstag.
Der Inzidenzwert lag am Dienstag (Stand 16 Uhr) bei 149,2.

Im Zuge der Notbremse waren Museen, Galerien und der
botanisch-zoologische Garten Wilhelma geschlossen worden. Die meisten
körpernahen Dienstleistungen wie in Kosmetik-, Tatto- und
Nagel-Studios wurden untersagt. Der Einzelhandel musste das «Click
and Meet» einstellen.

Die weitreichendere Entscheidung der Landeshauptstadt wurde auch mit
Blick auf die nächtlichen Ausgangssperren fast aller Landkreise der
Region Stuttgart getroffen - außer dem Landkreis Böblingen. Zudem
habe das Land Baden-Württemberg angekündigt, dem Beschluss der
Bundesregierung zu folgen, nächtliche Ausgangssperren durch die
Neufassung des Infektionsschutzgesetzes bereits ab einer dreitägigen
Überschreitung des Inzidenzwerts von 100 anzuordnen.

Die Ausgangssperre gilt erstmals in der Nacht von Donnerstag auf
Freitag ab 0 Uhr. In den Folgetagen bginnt die Beschränkung von 21
Uhr und endet um 5 Uhr.