Handwerk kritisiert verpflichtendes Testangebot in Unternehmen

Halle (dpa/sa) - Die Handwerkskammer in Halle sieht den Beschluss des
Bundeskabinetts, Unternehmen künftig zu verpflichten, ihren
Mitarbeitern Corona-Tests anzubieten, kritisch. «Aus Sicht des
Handwerks ist diese Verpflichtung in der aktuellen Situation vieler
Betriebe kontraproduktiv», teilte die Kammer mit.

Bei rund 70 000 Mitarbeitern und Auszubildenden in den Betrieben des
Handwerks im Kammerbezirk Halle wären das rund 300 000 Tests pro
Monat, die von den Betrieben bezahlt werden müssten. «Die Übernahme
dieser Kosten überfordert viele kleine Betriebe, welche schon jetzt
mit den Folgen von Corona kämpfen», sagte Dirk Neumann,
Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Halle.

Unternehmen müssen ihren Beschäftigten künftig Corona-Tests anbieten.

Das hat das Bundeskabinett beschlossen. «Diese Regel gilt für alle
Beschäftigten, die nicht dauerhaft im Homeoffice arbeiten können»,
sagte Arbeitsminister Hubertus Heil. Derjenige Teil der Wirtschaft,
der offen bleiben solle, müsse nun zum Infektionsschutz einen
verpflichtenden Beitrag leisten. Er halte das für ein Gebot der
Verantwortung, so Heil. Regierungssprecher Steffen Seibert rief die
Beschäftigten dazu auf, die Testangebote auch zu nutzen.