US-Behörden: Johnson & Johnson-Impfstopp wohl nur wenige Tage

Silver Spring (dpa) - Die Aussetzung der Corona-Impfungen mit dem
Wirkstoff von Johnson & Johnson in den USA ist den Behörden zufolge
aus einem «Übermaß an Vorsicht» empfohlen worden und werde
voraussichtlich nur einige Tage aufrechterhalten. Das teilten die
Gesundheitsbehörde CDC und die Arzneimittelbehörde FDA am Dienstag

bei einer Pressekonferenz mit.

Die sechs erfassten Fälle von Sinusvenenthrombosen, die nach
Impfungen mit dem Wirkstoff in den USA aufgetreten waren, müssten nun
erst einmal «komplett verstanden» und die Mitarbeiter des
Gesundheitssystems entsprechend informiert werden, sagte die
amtierende FDA-Chefin Janet Woodcock. «Wir erwarten, dass diese Pause
einige Tage dauern wird.» Für Mittwoch ist eine Notfallsitzung eines
Beratergremiums der CDC angesetzt.

Zuvor hatten FDA und CDC eine vorübergehende Aussetzung der Impfungen

mit dem Wirkstoff von Johnson & Johnson empfohlen. Zahlreiche
Bundesstaaten sowie unter anderem Apotheken-Ketten kündigten an, der
Empfehlung folgen zu wollen.

Bislang wurden mehr als 6,8 Millionen Dosen des Impfstoffes, der Ende
Februar in den USA zugelassen worden war und von dem es nur eine
Dosis braucht, in den USA gespritzt. Bei sechs Frauen zwischen 18 und
48 Jahren war es den Behörden zufolge zwischen 6 und 13 Tagen nach
der Impfung zu Sinusvenenthrombosen gekommen. In drei Fällen sei
zusätzlich eine Thrombozytopenie, also ein Mangel an Blutplättchen,
gemeldet worden. Eine Frau sei gestorben, eine befinde sich in
kritischem Zustand, teilten FDA und CDC bei der Pressekonferenz mit.
Insgesamt scheine es aber so, als ob diese Fälle «sehr selten» seien.