Prozess um Schüsse bei Geldübergabe - Unterbrechung wegen Joints

Hanau (dpa/lhe) - Der Prozess gegen ein Trio wegen versuchten
Totschlags und erpresserischen Menschenraubs vor dem Landgericht
Hanau ist kurz nach dem Start schon wieder unterbrochen worden. Grund
dafür ist, dass ein 30-jähriger Angeklagter womöglich nicht
verhandlungsfähig ist. Er hatte am Dienstag angegeben, am Morgen
einen Joint geraucht zu haben. Seine Verteidigerin erklärte, ihr
Mandant sei alkohol- und drogenabhängig und könne an dem Verfahren
nicht teilnehmen. Das Schwurgericht entschied, den Prozess zu
unterbrechen und den Mann von einem Arzt untersuchen zu lassen.

Laut Staatsanwaltschaft sollen die drei Angeklagten aus Gelnhausen im
Alter zwischen 25 und 30 Jahren in Bad Soden-Salmünster
(Main-Kinzig-Kreis) versucht haben, rund 4700 Euro aus offenbar
illegalen Geschäften mit Gewalt einzutreiben. Zunächst sollen sie im
Juni 2020 ihren Schuldner entführt und in einer abgelegenen Waldhütte
gefesselt sowie geknebelt haben. Das Opfer konnte schließlich
entkommen. Am Tag darauf soll eine Geldübergabe geplant gewesen sein.

Der Hauptangeklagte, ein 25-Jähriger, soll sich bei einer
Verfolgungsfahrt aus einem fahrenden Wagen gelehnt und drei Schüsse
auf ein mit drei Menschen besetztes Fahrzeug abgegeben haben. Ein
Mann erlitt dabei einen Streifschuss am kleinen Finger. Der Prozess
soll nun in der kommenden Woche fortgesetzt werden.