Saarland-Regierung zu Öffnungen: Noch zu früh für Schlussfolgerungen

Saarbrücken (dpa/lrs) - Die saarländische Regierung hat Kritik an dem
umstrittenen Öffnungskonzept des Bundeslandes zurückgewiesen. Ob das
Saarland-Modell, das es seit dem 6. April gibt, Auswirkungen auf das
Infektionsgeschehen habe, werde man erst «in 10 oder 14 Tagen oder
drei Wochen spürbar sehen in den Zahlen», sagte Regierungssprecher
Alexander Zeyer (CDU) am Dienstag. «Von daher kann man da jetzt noch
gar keine Ableitungen rausziehen.» Tatsächlich sei es so, dass auch
die zahlreichen Tests dafür sorgten, dass das Infektionsgeschehen in
einem gewissen Maße steige.

In der Kalenderwoche 13 habe es insgesamt 145 000 Schnelltests
gegeben, davon seien 209 positiv gewesen. Er gehe davon aus, dass die
Zahl der Testungen in den kommenden Wochen steigen werde, nicht
zuletzt wegen der künftigen Testpflicht an weiterführenden Schulen
und der nun geltenden Ampelphase Gelb im Saarland-Modell.

So gilt seit Montag eine erweiterte Testpflicht, nachdem die
Sieben-Tage-Inzidenz drei Tage in Folge über 100 gelegen hatte.
Seitdem müssen auch Kunden im Einzelhandel, bei Friseuren oder bei
Kosmetikern ein negatives Schnelltest-Ergebnis vorlegen, das nicht
älter als 24 Stunden sein darf. Ausgenommen sind nur Läden des
täglichen Bedarfs wie Supermärkte sowie Banken oder medizinische
Behandlungen.

Wieviele Tage die Inzidenz wieder unter 100 liegen müsse, um auf die
Phase Grün zurückzuschalten, ließ Zeyer offen. «Es werden mehrere
Tage sein müssen», betonte er. «Wir brauchen ein konstantes
Infektionsgeschehen unter 100, damit es eine gewisse
Planungssicherheit gibt für Gastronomiebetriebe und Einzelhändler.»