Höchststand an Neuinfektionen im Iran - Extraschichten auf Friedhof

Teheran (dpa) -  Nach Ausbruch der vierten Corona-Welle in Iran hat
das Land erneut einen Höchststand an Neuinfektionen verzeichnet. Nach
Angaben des Gesundheitsministeriums am Dienstag wurden in den letzten
24 Stunden fast 25 000 Neuinfektionen erfasst. Im gleichen Zeitraum
wurden über 290 Corona-Tote registriert, sagte Ministeriumssprecherin
Sima Lari im Staatsfernsehen. Besonders schlimm ist die Lage in der
Millionenmetropole Teheran. Medienangaben zufolge mussten auf dem
Zentralfriedhof in der Hauptstadt wegen der vielen Corona-Toten
Extraschichten eingelegt werden. 

Das Gesundheitsministerium warnt vor einer «Todeswelle» im Frühling.

Landesweit wurden wieder strenge Lockdowns verhängt. Den drastischen
Anstieg der Zahlen vor rund einer Woche begründete das Ministerium
mit den Lockerungen während der zweiwöchigen persischen
Neujahrsferien (21. März bis 2. April). In dieser Zeit waren viele
Iraner auf In- und Auslandreisen und hielten die
Corona-Verhaltensregeln nicht ein.

Wegen der Wirtschaftskrise kann der Iran nicht ausreichend Impfstoffe
einführen. Auch die im Land hergestellten Vakzine sind noch in der
Testphase und daher noch nicht einsetzbar. Massenimpfungen für die
über 83 Millionen Iraner sind daher erst für Mitte September geplant.
Seit Ausbruch der Pandemie vor fast 14 Monaten sind im Iran mehr als
65 000 Menschen in Zusammenhang mit Covid-19 gestorben, über zwei
Millionen wurden nachweislich mit dem Virus infiziert.